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08.03.2021

Neue persönliche Schutzausrüstung / Einsatzkleidung im Wandel

Die Feuerwehr Greven hat begonnen, die Mitglieder der Einsatzabteilungen mit einer neuen, modernen Schutzbekleidung auszurüsten. In Zukunft tragen die Männer und Frauen der Feuerwehr Sandfarben statt Dunkelblau, - im Haupt- als auch im Ehrenamt hat der „blaue Rock“ ausgedient. Die dunkele persönliche Schutzausstattung (PSA) der Feuerwehr ist nach zwei Jahrzehnten „in die Jahre gekommen“. Feuerwehr-Schutzkleidung hat schon seit der Einführung immer nur eine einzige Aufgabe: Ihren Träger bestmöglich vor Risiken und Gefahren im Einsatzgeschehen und Feuerwehralltag zu schützen. Ihre Ursprünge findet die Schutzkleidung mit der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871, damals begann die größtenteils flächendeckende Einführung einer Feuerwehruniform. In den Anfängen bediente man sich häufig ausrangierter militärischer Uniformen, welche zu Brandschutzkleidung umfunktioniert wurden. Die Uniformen bestanden zur damaligen Zeit aus mehrlagigem Filzgewebe. Die Schutzwirkung der damaligen Standards ist aus heutiger Sicht mehr als fraglich.

Seit dem Herbst des letzten Jahres rücken die ersten Angehörigen der Grevener Wehr zur Brandbekämpfung, als auch zur Hilfeleistung in sandfarbener Jacke und Hose aus. Diese haben mit der Schutzkleidung von damals nicht mehr viel gemein. Die neue Schutzausrüstung soll besser vor den Gefahren im Einsatzdienst, insbesondere vor den thermischen Gefahren bei der Brandbekämpfung und vor einer Kontaminationsverschleppung durch Schadstoffe im Brandrauch schützen. Verschmutzungen heben sich besser ab, so dass schneller klar wird, wann es Zeit ist für die nächste Reinigung. Durch die helle Farbe ist zusätzlich eine bessere Sichtbarkeit gegeben, die Kleidung heizt sich in der Sonne weniger auf und sie ist wasserabweisend und atmungsaktiv. Die Schutzkleidung muss nicht nur gegen Feuer, Hitze und Verletzungsgefahren schützen, sondern auch gegen krebserregende Stoffe, die über die Haut aufgenommen werden. Der Gesundheitsschutz ist dabei genauso wichtig wie der Arbeitsschutz.

Die bisherige dunkelblaue PSA wurde bereits Ende der 1990er Jahre eingeführt, - seitdem haben die Hersteller die Schutz- und Trageeigenschaften erheblich weiterentwickelt. Seit dem Herbst des letzten Jahres werden sukzessiv nur noch neue sandfarbene Kleidungsstücke ausgegeben. Überalterte und defekte Einsatzkleidung wird ausgetauscht. Die komplette Ausrüstung aller Löschzüge auf die neue Schutzkleidung ist ein großer Schritt zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes bei der Feuerwehr Greven.
Die neu beschafften Kleidungsstücke, gemäß DIN EN 469 – Schutzkleidungen für die Feuerwehr, setzen sich aus drei Teilen zusammen: Feuerwehrüberjacke, Feuerwehrüberhose und Feuerwehrschutzhandschuh. Gemeinsam mit Stiefeln und Helm bilden sie die Basis der persönlichen Schutzausrüstung für Feuerwehrleute im Dienst. Mit der neuen PSA steht der Feuerwehr Greven eine moderne Kleidung mit hohem Schutzniveau zur Verfügung. Sie ist im Gegensatz zur bisherigen Schutzkleidung anders geschnitten (kürzere Jacke) um die Bewegungsfreiheit des Trägers zu verbessern und aufgrund geringeren Gewichtes die Belastung durch die Schutzkleidung zu verringern.

Daneben verfügt sie über eine Vielzahl von Taschen und Haltern für die teilweise umfangreiche Zusatzausrüstung sowie über im Kniebereich eingearbeitete Polster. Grundsätzlich ist die Brandschutzbekleidung die "Lebensversicherung" für Feuerwehrleute im Innenangriff, mit der eine unvorhergesehene Brandausbreitung (z. B. Flashover) ohne massive Verletzungen überstanden werden kann. Da bei dem Brand im alten Raiffeisenlager zahlreiche Schutzanzüge derart mit Schadstoffen (Asbest) kontaminiert wurden, sind aktuell eine Vielzahl der eingesetzten Kräfte mit neuer Kleidung ausgestattet worden. -fm-

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